Am Wochenende veranstalteten wir einen 24h Tag im Rahmen der Stadtjugendfeuerwehren. Auch wir beteiligten uns mit einem Teil unserer Jugendgruppe. Leider konnten nicht alle den kompletten Zeitraum dabei sein, daher durften wir in Maximalbesetzung 10 Jugendliche und bei der Übernachtung 7 Jugendliche begleiten. Unser Unterrichtsraum wurde unter tatkräftiger Unterstützung der Jugendlichen mit Feldbetten ausgestattet und zum Schlafquartier umgestaltet. Kurz darauf erfolgte bereits eine erste Alarmierung, um einer jungen Dame Erste Hilfe bei einem Fahrradsturz zu leisten und einen querliegenden Baum mittels Handbügelsäge zu beseitigen.
Wie üblich lassen wir es uns nicht nehmen, Mittags selbst zu kochen - daher war fleißiges Gemüseschneiden, anbraten und würzen auf der Tagesordnung. Frisch gestärkt wurden Team-Aufgaben und Spiele bewältigt um dem Mittagstief zu entrinnen. Im Anschluss galt es, einen Ausbildungsdienst an der Aurach zu absolvieren und den Umgang mit der Saugleitung praktisch zu üben. Nach einer kurzen Verschnaufpause unterstützten uns die Kameraden der FF Kriegenbrunn mit einem weiteren Ausbildungsblock zum Thema Waldbrandbekämpfung. Neben den dafür üblichen Armaturen, lag ein Fokus auf der Wasserversorgung und Wasserspeicherung inkl. der dafür notwendigen Gerätschaften und deren Handhabung. Da die Jugendlichen großes Interesse am LF20-KatS zeigten, ließen es sich die Kameraden nicht nehmen, auch noch auf die Besonderheiten dieses Fahrzeugs einzugehen. Herzlichen Dank an dieser Stelle unserer Nachbarwehr für die Vorbereitung, ausführliche Erklärung und Unterstützung an diesem 24h Tag!
Kurz nachdem wir wieder am Gerätehaus angekommen waren, lief ein weiterer Alarm ein. Auf Grund des wiederkehrenden Regens bestand die Gefahr dass ein Keller voll Wasser lief. Dem besorgten Bürger konnte die Jugendmannschaft mit der Tauchpumpe helfen und den Pegel der Zisterne auf ein vertretbares Maß reduzieren. Danach kümmerte sich ein Teil der Gruppe um die Reinigung der Gerätschaften, während der Rest sich den Vorbereitungen für das Abendessen widmete. Nachdem alle gesättigt waren, wurde uns ein Kleinbrand gemeldet, welcher sich bei Anfahrt bereits ausgedehnt hatte. Ein größerer Löschaufbau inkl. Wasserentnahme aus dem Unterflurhydranten war von Nöten, um dem Feuer Einhalt zu gebieten. Hier mussten alle Kräfte Hand anlegen, um die Wasserversorgung rechtzeitig sicher zu stellen und parallel die Verkehrsabsicherung aufzubauen. Nach "Feuer aus" wurde die Glut mit der Wärmebildkamera geprüft und Nachlöscharbeiten geleistet. Im Anschluss konnte der jugendliche Gruppenführer die Einsatzstelle an den Eigentümer übergeben und die Verlastung der Gerätschaften anordnen.
Auf der Rückfahrt zum Gerätehaus erfolgte per Funk direkt eine weitere Alarmierung. Eine vermisste Person im Klosterwald erforderte unser Eingreifen. Der aufgebrache Ehemann empfing unsere Mannschaft am Waldrand und erwähnte einen Fahrradsturz und seine nicht mehr auffindbare Ehefrau. Daraufhin ordnete der Einheitsführer ausgedehnte Suchmaßnahmen im Wald an, die schließlich zum Auffinden der Person führten. Diese hatte sich leider einen Bruch zugezogen und musste aus dem Waldgebiet gerettet werden. Mittels Spineboard trugen die Jugendlichen die verletzte Dame mit vereinten Kräften auf den befestigten Weg und übergaben diese an den Rettungsdienst. Bei einbrechender Dunkelheit konnte dann ins Gerätehaus eingerückt werden. Nach einer kurzen Verschnaufpause wurde eine hilflose Person in der Willi-Grasser-Straße gemeldet. Bei der Erkundung entdeckten die Jugendlichen eine offensichtlich stark alkoholisierte Person die sich nicht mehr selbständig vom Klettergerüst des Spielplatzes bewegen konnte. Daraufhin wurde die Ausleuchtung der Einsatzstelle angeordnet und die Steckleiter in Stellung gebracht. Nachdem die renitente Person mittels Leine gesichert war, wurde diese an der Leiter nach unten geführt und konnte dort dem Rettungsdienst übergeben werden. Nach Rückbau und Verlastung der Gerätschaften wurde für den Tag final ins Gerätehaus eingerückt.
Bei Snacks und Spielen konnten die Jugendlichen den Tag ausklingen lassen und traten dann das Nachtlager an.
Gegen 6 Uhr am Sonntag morgen, wurden dann alle durch einen Alarm aus dem Schlaf gerissen. Ein Brand in einem landwirtschafltichen Anwesen war gemeldet, zusätzlich war von einem möglichen Unfall die Rede - mehrere jugendliche Einheiten aus dem ganzen Stadtgebiet machten sich auf den Weg nach Steudach, um dort die zugeteilten Abschnitte zu bearbeiten. Uns wurde eine Brandlage zugewiesen, welche auf Grund der schwierigen Wasserversorgung im entlegenen Anwesen sparsam abgelöscht wurde. Mit Dunggabeln wurde unterstützt, um alle Glutnester abzulöschen. Aufgrund der widrigen Witterungsverhältnisse war es eine Schlammschlacht für die Einsatzkräfte. Nach erfolgreicher Abarbeitung konnten wir unser LF mit Frischwasser speisen und auf der Hauptfeuerwache das Material tauschen, Reinigungsmaßnahmen durchführen und schlussendlich mit den anderen Jugendfeuerwehren ein gemeinsames Frühstück abhalten.
Herzlichen Dank allen Unterstützerinnen und Unterstützern, sei es bei der Bereitstellung von Übungsmaterial, Lokalitäten, als Statisten und Schauspieler - aber auch ein großes Dankeschön allen Maschinisten, Ausbildern und vor allem den Jugendlichen für die Bereitschaft und den Einsatz.
Einen großen Respekt auch den jugendlichen "Gruppenführern", die sich der Verantwortung und Aufgabe gestellt haben, die Einsätze zu erkunden, zu planen und abzuarbeiten - ihr habt das großartig gemacht!
Nicht zuletzt auch einen großen Dank unseren Stadtjugendwartinnen für die Konzeption und Vorbereitungen im Hintergrund. Nicht nur bei den örtlichen Jugendwarten sondern auch bei euch wurde hier ein großer zeitlicher Invest in Form von Treffen und Vorbereitungen geleistet.
Auch den Kräften der ständigen Wache ein herzliches Dankeschön für die Unterstützung. Wir durften eine große Menge an gebrauchtem gegen frisches Material tauschen, vielen Dank für die Aufarbeitung!
Zum Schluss auch noch ein Dankeschön allen, die durch gesperrte oder verengte Straßen und Wege kurzzeitig beeinträchtigt wurden. Herzlichen Dank für das Verständnis für derartige Übungsveranstaltungen und für unsere zukünftigen Einsatzkräfte von morgen.